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r o ß e B
a n d b r e i t e
i s t w
i e e i n g e ö f f n e t e s F e n s t e r
unum stößlich: B reitbandigkeit bis in den
Bereich von 3,5 M egahertz hinein, dis-
kreter A u ftau der V erstärkerstufen, Class
A-Betrieb, keine Ü ber-A lles-G egenkopp-
lung u n d D oppelm ono-A uftau.
Eine w eitere B esonderheit zeichnet die
A rbeit bei G ry p h o n aus: Die S chaltun-
gen, die R asm ussen u n d T om M öller, der
seit 13 Jahren sein Entw icklungsleiter ist,
entwerfen, w erden nie als bloße V erdrah-
tungsm uster erstellt, sondern vom ersten
E n tw urf an auf eine Platine gepackt. „Es
gibt so n st zu viele V ariablen im E rgeb-
nis, w ir b rau ch en aber zuverlässige P ro -
g n o se n d arü b e r, w ie das E n d erg eb n is
klingen w ird. W er jem als erlebt hat, wie
K leinigkeiten über W ohl u n d W ehe des
Klangs entscheiden, w ird nie w ieder zur
F reiverdrahtung zurückkehren, w enn er
es ernst m eint m it dem perfekten
K lang“, sagt R asm ussen. W obei
er nichts von V oodoo hält: „Ja,
m an k an n den K lang eines P ro -
duktes m it F ü ß ch en u n d Basen
verändern, aber objektiv verbes-
sern? Lassen Sie uns d an n doch
lieb er v o n G esch m ack re d e n .“
W ichtiger ist für M öller und Ras-
m u ssen die O p tim ie ru n g jed er
einzelnen Baugruppe: „W ir w ol-
len, dass in allen T eilbereichen
jed e B au g ru p p e o p tim ie rt ist,
so dass w ir an sch ließ en d n ich t
am E ndergebnis h eru m d o k tern
m ü ssen . D ab e i v e rsu c h e n w ir
im m er, eine m öglichst einfache Lösung
fü r ein P ro b lem zu finden - was ganz
schön k o m p liziert sein k a n n “, schließt
er schm unzelnd.
W ir sin d S p e z ia liste n
fü r V errücktes
Sehr hilfreich sei auch, dass Chefentw ick-
ler M öller Bauteile „lesen“ kan n - w om it
gem eint ist, dass er anhand des D atenblat-
tes eine treffsichere V orentscheidung dar-
über zu treffen verm ag, ob ein bestim m tes
Bauteil den erhoffien klanglichen G ewinn
erw arten lässt. So ist es n icht verw under-
lich, dass sich in G ryphon-G eräten und
L autsprechern eine Fülle teurer, teils spe-
ziell für die D änen gefertigter Bauteile fin-
den, aber nicht im m er das teuerste Bauteil
auch den Zuschlag erhält.
Häufig, insbesondere bei Lautsprecher-
chassis, feilt m an bei Gryphon auch so lange
an den letzten Details herum , bis die W ei-
che m it m öglichst w enigen Bauteilen aus-
kom m t. „Treiber sind das W ichtigste beim
Lautsprecher“ ist ein weiteres G laubens-
bekenntnis von Rasmussen. „Ich m ochte
Bändchen schon im m er“, gesteht er, „aber
ihre A npassung an die anderen Chassis
ist verdam m t schwierig. W ir optim ieren,
nachdem w ir uns überzeugt haben, dass
jeder einzelne Treiber perfekt für seinen
A ufgabenbereich konstruiert ist, die H ar-
m onie m it seinen Chassiskollegen, dam it
die W eiche, deren Spulen, W iderstände
u n d K o n d en sato ren nach klanglichen
G esichtspunkten ausgewählt w erden, bei
Traditionelles Handwerk für den
Gehäusebau (oben) und reich bestückte
Weichen mit speziellen, sehr teuren
Bauteilen (links) sowie ein aufwändig
gefräster Teil einer modular aufgebau-
ten Frontplatte
9/2014 STEREO 19